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Bruno, der Karikateur

80-Jähriger sorgt für einen schmunzelnden Blick auf die Domstadt

(Hallo-Gratiszeitung 4. Oktober 2006 - zum Original)

“Humor in Münster” ist das Motto das sich Bruno Bücker auf die Fahnen geschrieben hat. Seine Zeichnungen finden sich in einem Wörterbuch zu Masematte, in der Karnevalszeitung “Potthast” oder in Veröffentlichungen des Landschaftsverbandes und nehmen die Stadt und die Münsteraner auf die Schüppe. Inzwischen ist der Hobby-Karikaturist 80 Jahre alt geworden.

Münster. Das Alter merkt man dem ehemaligen Verwaltungsmitarbeiter beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe nicht an. Immer noch pflegt er den Garten und nimmt am Vereinsleben der kalligrafischen Vereinigung “ars scribendi” und der “Abendgesellschaft des Zoologischen Gesellschaft” teil. Letztere verlieh ihm 1993 auch den Ehrentitel “Bruno, der Karikateur”. Nur eine Alterserscheinung macht ihm zu schaffen: Sein Augenlicht lässt allmählich nach. “Ich zeichne nur noch auf großen DIN A3-Bögen, damit ich überhaupt etwas erkenne”, sagt Bücker. Zwar entstünden die eigentlichen Bilder im Kopf, aber ganz von selbst laufe die Feder auch nicht.
Zu seinem Hobby kam der gebürtige Billerbecker unmittelbar nach dem Krieg. Unter den Besatzungssoldaten auf dem Hindenburgplatz kursierte das humoristische britische Magazin “Puch”. “Die Zeitschrift faszinierte mich und ich dachte, so etwas willst du auch können”, erinnert sich der damals 19-Jährige. Aber die Anfänge des Autodidakten waren “kläglich”. Mit Ausdauer, Übung und einem Fernkurs bekam er allmählich doch den richtigen zeichnerischen Dreh. Ob der münsterische Karneval, die Urtypen von Kiepenkerl und Appeltiewe, die Skulpturen oder Münster bei Regen - nichts war mehr vor seiner humoristischen Feder sicher. Nur auf politisches Glatteis wagte er sich nie. “Das liegt mir nicht”, sagt Bruno Bücker und betont: “Am liebsten mache ich etwas über unsere Stadt.” Und Themen gebe es da genug, meint er, auch wenn er manchmal eine Nacht darüber schlafen müsse, um einen guten Einfall zu haben.
Große Zukunftspläne hegt Bruno Bücker nicht, was man einem 80-Jährigen auch nachsehen mag. Doch hin und wieder betätigt er sich noch zeichnerisch oder auch kalligrafisch. Und wer weiß, vielleicht entstehen zur “Skulpturen 2007” wieder amüsante Zeichnungen aus der Feder von Bruno Bücker.

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